22. Juli 2019

Poliltische Unruhen erreichen das Schach in Wien

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ist Österreich der „Staat, den niemand wollte“. Die politische Situation ist äußerst unruhig, und auch der hiesige Schachsport wird zwangsläufig in die Turbulenzen verwickelt. Die politische Situation spiegelt sich in den unterschiedlichsten Strömungen wider.


Es gab beispielsweise den deutsch-nationalen Schachverein, weiters die Arbeiterschachbewegung, dann den bürgerlichen Schachklub Hietzing und auch noch die Schachsektion des jüdischen Sportvereins Hakoah.


1925 spaltet sich der Arbeiterschachbund unter Josef Hanacik vom Österreichischen Schachverband ab. Unter Funktionären herrscht tiefes Misstrauen bis hin zur Feindseligkeit. Obwohl die Schachspieler selbst nur Interesse am Schach haben und nicht an der Politik, ist es unmöglich, sich den aktuellen Entwicklungen zu entziehen.


1934 erfolgt die Auflösung des Arbeiterschachbunds.


1938 erfolgt der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.

Ansprache Adolf Hitlers am 15. März 1938 auf dem Helden-Platz in Wien.

Mehrere Spieler müssen fliehen, Kmoch geht über Holland in die USA, Glass nach China, Spielmann stirbt 1942 unter tristen Umständen im Exil in Stockholm. Der Österreichische Schachbund wird aufgelöst, Schachpolitik wird jetzt nur noch von Berlin gemacht. Österreichische Spieler treten für Deutschland an. Mit Eliskases verbleibt auch Becker nach Kriegsende in Südamerika. 1943 siegt Lokvenc in Wien in der Meisterschaft von Deutschland.


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