Ehrenmitglieder
Dr. Andreas Dückstein († 28.August 2024)

Die Schachbücher, die ich als Kind von meinen Eltern bekommen habe, sind immer noch meine Liebsten.Die Eröffnungsbücher, die derzeit den Markt überschwemmen, sind eine ganz andere Sache. Ich denke das Augenmerk wird zu viel auf Eröffnungen gelegt. Dann geht es darum: Kenne ich diese Eröffnung bis zum 20. Zug und mein Gegner bis zum 21. Zug, dann bin ich verloren. Varianten bis in den 22. Zug lernen, das ist büffeln, das hat mit Schach sehr wenig zu tun. Vielleicht muss es sein, aber es ist nicht das Richtige. Bitte, das habe ich jetzt, nach zig Jahren Erfahrung, beschlossen zu sagen. Natürlich muss man die Eröffnungen einigermaßen kennen und zwar so, dass man sie überlebt und nicht ins Hintertreffen gerät.
Viel mehr Zeit sollte dem Mittelspiel und in erster Linie dem Endspielstudium gewidmet werden! Dahingehend hat die Klasse von Capablanca oder Rubinstein niemand mehr erreicht, nicht einmal die Weltmeister sind da ausgenommen.
Der Schachspieler den ich vermutlich am meisten schätze ist Mikhail Tal, vorallem für seine – nicht zuletzt für ihn selber – lebensgefährlichen Angriffe!
Eine meine interessantesten Partien war die in 1958 gegen Max Euwe, in der ich eine neue Variante, die ich mir ausgedacht hatte, spielte. Erst Jahre später hat Bobby Fischer eine Verteidigung darauf gefunden.“
1927 in Ungarn geboren verlegte er nach 22 Jahren seinen Lebensmittelpunkt nach Österreich, wo er 1954, 1956 und 1977 die Staatsmeisterschaft gewann. Von 1956 bis 1988 vertrat er Österreich bei 9 Schacholympiaden.
Er spielte gegen 7 Weltmeister (Euwe, Botwinnik, Smyslow, Tal, Petrosjan, Spasski und Fischer) und konnte sogar gegen Max Euwe, Michail Botwinnik und Boris Spasski gewinnen - 1991 erreichte er noch den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft der Senioren.
Auch danach war er noch regelmäßig in Schachturnieren anzutreffen. Seine letzten Partien bestritt er erst 2018 im Alter von 91 Jahren in der Wiener Landesliga. Für sein Lebenswerk verlieh ihm die FIDE 2024 den Titel eines Ehrengroßmeisters.
Ferdinand Peitl († 28.August 2022)
Über 40 Jahre lang war Ferdinand Peitl, besser bekannt als „Der Schachfreund“, in Wien unterwegs um für sein geliebtes Spiel bei den Menschen zu werben. Zahlreiche Weltklassespieler, darunter Ex-Weltmeister Anatoli Karpov zählten zu den Gästen seiner öffentlichen Veranstaltungen. Das Vereinsleben bereicherte er durch die Gründung zahlreicher Vereine - so gründete er den Schachclub Kontakt (heute SC Donaustadt), den 1. Wiener Blitzschachclub und auch den Schachklub Cobenzl.

Kurt Schmied († 15. Juni 2020)
Kurt Schmied war über 20 Jahre lang der Obmann des Schachklubs Währing und ein belieber Schachdoyen, der neben zahlreichen Aktivschachturnieren auch bis 2016 jährlich das Währing Open in mehreren Gruppen veranstaltete.

Herbert Titz († 26. April 2021)
Der in Kärnten geborene Herbert Titz war von 1996 - 2016 Obmann des Schachklubs Austria Wien - er organisierte insgesamt 31 mal das Austria Open, zahlreiche Mannschaftsblitzturniere zum 6.1. und war zdem von 1996 bis 2016 Seniorenreferent des wiener Schachverbandes.

Dr. Herbert Petrousek († 27. April 2018)
Hofrat Dr. Herbert Petrousek war eine Legende des Wiener Schachsports und Funktionär des Wiener Schachverbandes. Gefürchtet war Dr. Petrousek, der den Verein Aljechin-Wieden, wie kein anderer verkörperte, vor allem für seine gefinkelten Mannschaftsaufstellungen, die seine Teams immer wieder zu Höchstleistungen trieben. Er wurde am Verbandstag 2010 zum Ehrenmitglied gewählt. (R.I.P.)